Dienstag, 19. Juli 2011

Anhydrit +Sand / Kies + Zusätze + Wasser = CM Estrich

Heute bekam ich zuerst mal einen Schock als ich zum Haus fuhr….Was ist denn da los, dachte ich mir? Ein Bagger arbeitet vor unserem Haus….he?

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Als ich näher kam sah ich des Rätsels Lösung. Ein Bagger schaufelt eifrig Sand/Kies in den Schlund einer großen Maschine…daneben noch ein Ungetüm…was geht ab?

wir bauen orange 009 Antwort:

Der werksgemischte Estrichmörtel wird direkt vom Hersteller in eigenen Silos auf die Baustelle transportiert und dann nach Herstellerangaben mit Wasser gemischt und eingebracht…daher die Ungetüme vorm Haus. Innen wurde fleißig unser Estrich auf die Dämmschicht und die Schläuche gegossen und das ganze ist seitlich von einem Dämmstreifen ummantelt, so dass keinerlei schall- oder wärmeübertragende Verbindung zum restlichen Gebäude besteht…ahhhhhhhhh.

wir bauen orange 005 In jedem Raum befinden sich solch lustig Täfelchen…was hat das auf sich?

Die Belegereife wird gemessen……

Wichtig ist, dass der Calciumsulfatestrich frei trocknen kann und nicht zu früh mit weiteren Bodenbelägen ausgestattet wird. Der Feuchtegehalt darf nicht über dem vom Hersteller festgelegten Wert liegen.Diese Werte werden mit einem Calciumcarbid-Messgerät) durchgeführt .Dabei wird eine bestimmte Menge Estrich aus dem vorhandenen Estrich entnommen, zerkleinert und unter Zugabe der Chemikalie Calciumcarbid in einem Behältnis aufgeschüttelt. Der Manometerdruck wird gemessen und kann auf CM-% umgerechnet werden.

Faustformel Trockenzeit: ca. 1 Woche pro cm Dicke. Je nach Luftwechsel, Raumtemperatur, relativer und absoluter Luftfeuchte kann sich diese Zeit auch verlängern.

In den ersten 2 TAGEN bleiben alle Fenster geschlossen… danach beginnt das kontrollierte Lüften, mit 15 Min Stoßlüften mehrmals am Tag (gleich mal Mama damit beauftragt :-)  und nach 7 Tagen das total durchgeplante Anheizen in 2 Tages Schritten und danach das Abheizen in umgekehrter Reihenfolge…..Wahnsinn was ein Aufwand …gut das wir 3 Papiere mit Anleitung und Anweisungen bekommen haben…kann sich ja kein Mensch merken.

Dabei ist falsche Belüftung, Durchzug und zu frühes Begehen Gift für frischen Estrich.

Wir bekamen die  Empfehlung: Betreten Sie den Estrich erst nach 3 Tagen und öffnen Sie erst dann die Fenster, um die Räume zu belüften .Öffnen Sie die Fenster nur auf einer Seite des Hauses, damit kein Durchzug entstehen kann.

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Auf alle Fälle hätte ich selbst gerne mal mit dem Schlauch hantiert, oder geschwabbelt  …geiler Ausdruck…besagt nichts anderes wie:

Fließestrich ist selbstfließend und wird anschließend mit einer Nivellierstange durch Rüttelbewegung feinnivelliert =geschwabbelt.

 

Na dann am Freitag werden wir sehen und die erste Begehung machen ;-)

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1 Kommentar:

  1. Schon seltsam, dass man so unterschiedliche Aussagen bekommen kann ....
    Wir haben einen Anhydridesstrich. Fenster ließen die Fachleute zum Teil offen, zum Teil geschlossen. Betreten durften wir ihn nach 4 Tagen. Und seitdem sind alle Fenster dauerhaft gekippt - es entsteht keine Feuchtigkeit im Haus - auch jetzt nicht mit dem Heizprogramm. Haben alles auch nochmal mit dem BL durchgesprochen - das Stoßlüften ist nicht notwendig. Feucht ist es definitiv überhaupt nicht bei uns im Haus - der Esstrick trocknet nun gut vor sich hin - derzeit sind wir bei 35°C im Heizprogramm. Der Boden fühlt sich warm, aber eben nicht feucht an.

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